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Klosterscheune in Oberried

Die Klosterscheune in Oberried ist eines der jüngsten der hier vorgestellten Projekte. Wie auch bei anderen Beispielen handelt es sich hier um ein bauhistorisch wertvolles, architektonisch jedoch nicht herausragendes Bauwerk. Ihrer ursprünglichen Bedeutung als Nebengebäude für das Wilhelminenklosters beraubt, wurde das Gebäude lange nur noch als Lager genutzt und war in einem baulich schlechten Zustand.

Was in Oberried fehlte, war ein sozialer und kultureller Treffpunkt. Aus diesem Grunde kaufte die Gemeinde 2008 Grundstück und Anwesen. Die vielfältigen Ideen des Nutzungskonzepts wie die Einrichtung ein Markthalle und der Ausbau des Heubodens unter dem Dach zu einem Bürgersaal sind nun realisiert worden.

Klosterscheune in Oberried: Historisch, modern, beliebt.

Die Grundsubstanz blieb fast unverändert. Die Fenster sind erneuert, das große Scheunentor konnte erhalten werden. Das Erdgeschoss nimmt nun eine Markthalle mit gepflastertem Boden auf. Eine Anrichte mit Durch-reiche ermöglicht bewirtete Veranstaltungen, für die eine großzügige Bewirtungsküche eingerichtet wurde.
Die Mauersteine zur Stirnwand wurden vom Putz freigelegt und die Bruchsteinmauer damit sichtbar gemacht.
Der einstige Heuboden im Obergeschoss bietet Platz für einen Veranstaltungssaal mit Empore. Dabei blieben die Dachbalken sichtbar. Erschlossen wird der Saal über einen neu errichteten Anbau mit Treppenhaus und Fahrstuhl.

Der Hof wurde teilweise überdacht und so zu einem Freisitz umgebaut, der mit seinen Sitzgelegenheiten ein von Witterung unabhängiges Beisammensein im Freien ermöglicht. Die Klosterscheune hat sich bereits jetzt zu einem Anziehungspunkt weit über Oberried hinaus entwickelt. In der kurzen Zeit seit der Eröffnung haben hier etliche Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Alemannische Woche 2011, die Badischen Kräutertage 2011 und viele Konzerte stattgefunden.

Eine solche Einrichtung ist wichtig in einem Ort, in dem Einkaufsmöglichkeiten rar sind, und attraktive Veranstaltungsräume fehlen. Die Feriengäste kaufen gern dort ein, wo sie regionale Produkte finden. Und wovon die Touristen profitieren, davon profitieren auch die Oberrieder.

Auszeichnung: Baukultur Schwarzwald

Bis weit in das 17. Jahrhundert zurück reicht die Geschichte der Klosterscheune in Oberried – oder, wie sie liebevoll auf alemannisch genannt wird, der »Klosterschiire Oberried«.

Mehrere Jahrzehnte fristete sie ein Dornröschen-Dasein, bis sie schließlich in den Jahren 2010 / 2011 unter Bürgermeister Winterhalter aufwändig, aber behutsam unter Beachtung des Denkmalschutzes restauriert und saniert und in ein Bürger- und Kulturhaus umgebaut wurde.

Es entstanden ein Saal mit 135 m², eine Marktscheune mit 135 m², ein Gewölbekeller mit 150 m² und zahlreiche kleinere Räume von 20-50 m². Im hinteren Bereich des Gebäudes wurde das abgeschleppte Dach abgetragen und ein Erschließungsanbau mit Treppenhaus, Aufzug, Sanitär- und Abstellräumen für die Vereine angebaut. Das bestehende Nebengebäude wurde zur öffentlichen WC-Anlage mit Behinderten-WC umfunktioniert, und bietet so eine weitere Nutzung unabhängig vom Gebäude.

Die Klosterscheune in Oberried wurde an eine Nahwärmeversorgung angeschlossen. Die Außenwände bestehen aus massivem Bruchsteinmauerwerk, so konnte auf eine zusätzliche Dämmung verzichtet werden. Türen und Fenster wurden saniert oder ausgetauscht, die Dachflächen mit einer Dämmung versehen. Beamer und Präsentationsflächen sind für Veranstaltungen im Saal vorhanden.

Heute wird das Gebäude bzw. das ganze Areal als Bürger- und Kulturhaus genutzt. Die ortsansässigen Vereine nutzen es vielfältig für Proben, Feiern, Veranstaltungen und Sitzungen.Die Sanierung wurde aus dem Zukunfts-
investitionsprogramm des Bundes gefördert.

Kurz & knackig